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Im seligen Winkel

Ein Blomberger Stadtteil heißt im seligen Winkel. Woher stammt dieser merkwürdige und schöne Name? Eine gar unselige Tat bildet den Anfang der Geschichte des "seligen Winkels". Eine arme Frau, Adelheid mit Namen, wollte das Glück an ihr Haus bannen, indem sie eine Hostie stahl und bei sich aufbewahrte. Doch der Diebstahl wurde entdeckt, und die unglückliche Adelheid warf die Hostie in einen Brunnen. Mit dem Leben musste sie ihre Freveltat büßen. Der Brunnen aber war von Stund ein Wunderbrunnen. Eine alte Frau, die hineinfiel, kam als junges Mädchen wieder heraus, Kranke, die von dem Wasser tranken oder auch in badeten, wurden gesund, mit welcher Seuche sie auch behaftet waren.

 So wurde denn der Brunnen ein Wallfahrtsort, ein "seliger Winkel", der vielen Glück brachte. Eine Kapelle wurde über ihm errichtet, und selbst der Papst in Rom kümmerte sich um ihn. Reiche Gaben ließen auch die Pilger zurück. Aus ihnen konnte bald ein Kloster errichtet werden. Rasch blühte es auf, verfiel aber später ebenso schnell wieder. Aber bis auf den heutigen Tag steht noch die alte Klosterkirche "im seligen Winkel".