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Gemeinde Schlangen

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Aus der Geschichte von Schlangen

Zahlreiche urgeschichtliche Funde beweisen, dass bereits in der Mittleren Steinzeit (ab etwa 8000 v. Chr.) Menschen im Bereich der heutigen Gemeinde Schlangen gelebt haben. Die Anfänge des Ackerbaus und der Viehzucht liegen in der Jugendsteinzeit (etwa 3500 bis 1700 v.Chr.). Erstmalig wurden Bäume gefällt und feste Häuser gebaut. Vor fast 4.000 Jahren begann man, den Toten Grabhügel aus Plaggen und Grassoden zu errichten. Als Lanchel, Colstidi und Astanholte wurden die drei Orte gemeinsam in einer Urkunde aus der Zeitzwischen 1009 und 1036 verzeichnet. Dabei handelt es sich um die erste urkundliche Erwähnung der Dörfer Schlangen und Kohlstädt, während Oesterholz als "Astonholteimarki" schon um 850 schriftlich festgehalten wurde. Die Geschichte des Sennedorfes Haustenbeck, das vor dem Zweiten Weltkrieg der Erweiterung des Truppenübungsplatzes weichen musste und dessen Rest 1957 Oesterholz angegliedert wurde, begann im Jahre 1659 als Gründung des Grafen Hermann Adolf zur Lippe. Schlangen hat einen romanischen Kirchturm aus dem 13. Jahrhundert aufzuweisen, in dessen Halle im Jahre 1970 unter Farbschichten ein rund 700 Jahre altes Christopherus-Wandbild entdeckt wurde. Es handelt sich um die älteste Christopherus-Darstellung Westfalens. 1969 war man bei Grabungen im Kirchenschiff auf die Fundamente eines Gotteshauses aus dem 9. oder 10. Jahrhundert gestoßen. Im Ortsteil Kohlstädt erinnern Mauerreste an eine kleine Herrenburg aus dem 11. Jahrhundert und in Oesterholz-Haustenbeck ist ein eindrucksvoller Fachwerkbau als Teil eines ehemaligen Jagdschlosses erhalten geblieben. Graf Simon VI. hatte das Schloss 1597 bis 1599 in der wildreichen Oesterholzer Landschaft errichten lassen. Die Zufahrtsstraße zweigt von der Fürstenallee ab, die mit ihrem alten Baumbestand als eine der schönsten lippischen Straßen gilt. Der Dreißigjährige Krieg richtete in Schlangen erhebliche Verwüstungen an und auch im Siebenjährigen Krieg waren die Schäden groß. Am 2. Mai 1678 legte ein Großfeuer das Dorf bis auf 20 Häuser in Schutt und Asche. Bei einer Brandkatastrophe am 18. August 1904 vernichteten die Flammen 80 Gebäude. Die Entwicklung des Ortes Schlangen wurde im 20. Jahrhundert u.a. besonders geprägt durch den Wiederaufbau 1904 / 1905, durch die Ausweitung des Truppenübungsplatzes Senne, durch einen bemerkenswerten Bevölkerungszuzug und durch eine rege Bautätigkeit in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg. 1970 wurden im Rahmen der kommunalen Neuordnung, die bis dahin selbstständigen Orte Schlangen, Kohlstädt und Oesterholz-Haustenbeck zur Gemeinde Schlangen zusammengeschlossen. Schlangen erhält seinen Reiz durch die landschaftliche Vielfalt. Die Gemeinde liegt am Rande der sandigen Senne und dehnt sich am Südhang des Teutoburger Waldes aus bis hinauf zu den Höhen des Gebirgszuges. Der Höhenzug des Teutoburger Waldes wird gegliedert durch liebliche Täler und enge Schluchten. Sehenswert sind auch die im Plümerkalk gebildeten Höhlen wie Bielsteinhöhle, Holsteinhöhle und Lukenloch. Ein archäologischer Lehrpfad im Ortsteil Oesterholz-Haustenbeck bietet ein kulturgechichtliches Bildungserlebnis in freier Landschaft und lädt zu erholsamer Wanderung und Besinnung ein. Bei der alten Ruine in Kohlstädt handelt es sich um ein Beispiel für jene kleinen Burgen des frühen Mittelalters, die nach fränkisch normannischem Muster erbaut wurden. Kernstück war ein gewaltiger Wehrturm. Diese sogenannte " Kleine Herrenburg " war Wohnsitz einer edlen Familie und hatte die Aufgabe, die Passstraße über den Teutoburger Wald zu überwachen. Seit dem Jahr 1999 besteht eine Partnerschaft mit der finnischen Stadt Viitasaari.