Der Schuhmacher
Schuhmacher Heinrich Drake mit seiner Frau Luise in seiner Lemgoer Werkstatt. Es waren die Eltern des lippischen Landespräsidenten Heinrich Drake. Ölgemälde von Karl Henckel aus dem Jahre 1932. Unter den verschiedenen handwerklichen Berufszweigen in Lippe war das Schuhmacherhandwerk einst besonders stark vertreten. So wurden gegen Ende des 18. Jahrhunderts in den Städten und Flecken 251 und in den Ämtern 163, insgesamt 414 Schuhmacher gezählt. Die Existenznot in diesem Gewerbe begann um die Jahrhundertwende mit dem Aufkommen der maschinellen Produktion. Der Schuhmacher, auf einem dreibeinigen Hocker sitzend, hatte seine für den ständigen Gebrauch bestimmten Werkzeuge stets griffbereit auf dem Arbeitstisch liegen. Hier stand auch die typische Beleuchtungsvorrichtung, eine wassergefüllte Kugel, durch die das Licht der dahinterstehenden Petroleumlampe gebündelt wurde, so dass beim Drehen der Kugel genügend Helligkeit dort vorhanden war, wo der Handwerker seine Arbeit verrichtete.
Der Korbflechter
Korbflechter in Horn. Gemälde von Anders Montan, um 1900. Das Flechten von Körben war eine in Lippe früher weitverbreitete Beschäftigung, die auf fast allen Bauernhöfen ausgeübt und die namentlich in den Wintermonaten von den Zieglern als Nebenerwerbsquelle betrachtet wurde. Die Konkurrenz der Draht- und Kunststoffkörbe führte in den letzten Jahrzehnten zum Niedergang des Korbflechtens aus Weidenruten. Laut W. Hansen waren es in den drei wesernahen Dörfern Vorenholz, Stemmen und Silixen nur noch 17 Korbmacher; im Jahre 1981 gab es in Stemmen nur noch einen einzigen Korbflechter.
Der Schmied
Schmiedewerkstatt in Horn, Ölgemälde von Karl Henckel, um 7930. Der Schmied war in einem Lande wie Lippe, das durch die Landwirtschaft geprägt war, ein -namentlich durch den Hufbeschlag der Pferde - notwendiger Handwerker, den man in früheren Zeiten in den Städten und in fast jedem Dorfe antraf. Noch der Gewerbestatistik aus dem Jahre 1790 gab es in Lippe in jenen Tagen 749 Schmiede, davon 89 auf dem Lande. Mit dem Rückgang der landwirtschaftlichen Betriebe und der fortschreitenden technischen Entwicklung verlor das Schmiedehandwerk seine ursprüngliche Bedeutung.